Word of Mouth Marketing. Das klingt so wichtig, so modern.
Ist aber eigentlich so ursprünglich wie etwas nur sein könnte. Die Technik, die
schon vor hunderten von Jahren angewendet wurde, weit bevor der Begriff
Marketing überhaupt existierte, ist heute beliebter denn je.
Word of Mouth Marketing, das heißt Empfehlungsmarketing.
Mund-zu Mund Propaganda, mögen andere es nennen. Das Marketing des Weitersagens
sozusagen.Und das funktioniert. Das hat vor einer Ewigkeit schon
funktioniert, als alle Dorfbewohner wussten, wo es das beste Fleisch im Dorf
gibt, und das funktioniert noch heute.
Vielleicht funktioniert es heute sogar besser denn je. Nie
gab es so viele Angebote, egal, in welchem Bereich man schaut. Sei es Elektro,
Dienstleistungen, Mode, .... Die Start Ups sprießen nur so aus dem Boden. Und
egal, was ein Kunde heutzutage buchen oder kaufen möchte – immer hat er die
Qual der Wahl. Und nicht immer weiß er, was die richtige Wahl ist.
Was machen wir also als Kunde? Wir verlassen uns auf den Rat
unserer Familie, Bekannten, Freunde. Wenn sie schon einmal eine bestimmte Marke
gekauft haben und zufrieden waren, dann kann es ja so schlecht nicht sein. Freunde kennen uns besser als die großen Werbefirmen, die
wissen eben einfach, was uns gefällt. Und wenn sie uns etwas empfehlen, dann
glauben wir ihnen. Punkt. So einfach ist das. Und das ist dann eben Word of
Mouth Marketing. Die Kunst des Weitersagens.
Schön und gut. Aber wir sitzen hier ja nicht auf Kundenseite
sondern auf Verkäuferseite. Wer glaubt, man könnte Word of Mouth Marketing
nicht steuern, der liegt falsch. Es gibt ein paar einfache Mittel, um das
Empfehlungsmarketing perfekt für seine eigenen Werbezwecke als Fotograf zu
nutzen. Ich hab mal meine persönlichen Tipps zusammen gefasst.
Get started
Der erste Punkt auf meiner Liste ist eigentlich
selbstverständlich: Baut Euch erstmal eine Basis auf. Fangt erstmal an. Macht
einige Shootings, schafft Euch eine Online Präsenz, auf denen vorzeigbare
Bilder sind. Kurz: Sorgt dafür, dass die Leute überhaupt etwas haben, worüber
sie reden können. Niemand interessiert sich für ein unbeschriebenes Blatt. Wenn Ihr aber erstmal einige Shootings hattet und Eure Facebookseite mit Content und tollen Bildern gefüllt ist, werdet Ihr merken, dass das Word of Mouth Marketing fast wie von selbst losgeht.
Verteilt Visitenkarten
Auch ein ganz simples Tool, was die meisten bereits nutzen.
Gebt den Kunden etwas in die Hand, was sie wiederum weiter geben können. Für
die meisten von uns dürften das Visitenkarten sein, auf denen Eure Kontaktdaten
stehen. Es bringt ja nichts, wenn ein Kunde seinem besten Freund von Euren
tollen Fotos erzählt, aber der Freund dann letztlich Euren Namen vergisst.
Visitenkarten sind dabei so das unkreativste, aber bestimmt
auch effektivste Mittel. Ihr könnt zum Beispiel auch über Postkarten mit Eurem
Logo nachdenken, über Kugelschreiber, und und und. Das sollte aber immer der
zweite Schritt sein und die Visitenkarte ist aus meiner Sicht unumgänglich.
Zufriedenheit ist alles
Eure Kunden können nur als
positive Botschafter für Euch wirken, wenn sie auch zufrieden sind. Ist das
nicht der Fall, kann das Word of Mouth ganz schnell nach hinten losgehen. Sorgt
also dafür, dass Ihnen das Shooting bei Euch gefällt. Und das geht nicht nur
bis ans Ende des Shootings, sondern noch darüber hinaus. Bedankt Euch
vielleicht mit einer kleinen persönlichen Karte, das macht Euch persönlicher.
Und fragt immer, ob alles in Ordnung war. Lasst Eure Kunden Fragen stellen.
Stellt Euch Kritik. Und geht immer sachlich damit um. Denkt daran: Der Kunde
ist König. Beim Word of Mouth ist diese Redewendung wirklich Gold wert.
Schlechtes spricht sich einfach
schneller rum als Gutes. Ein zufriedener Kunde bringt
vielleicht einen neuen Kunden. Aber ein unzufriedener Kunde sorgt dafür, dass
ihr ein Vielfaches an potenziellen Kunden verliert.
Fragt nach Empfehlungen
Ebenfalls ein ganz simpler Trick.
Bittet Eure Kunden um Weiterempfehlung. Helft Ihnen ein bisschen auf die
Sprünge. Viele Eurer Kunden waren vielleicht super zufrieden, aber denken
einfach nicht dran Euch weiter zu empfehlen. Wenn ihr sie aktiv darum bittet,
tun sie euch diesen Gefallen meist gerne. Ihr braucht Euch gar nicht dafür
schämen, oder das Gefühl haben, ihr würdet um Weiterempfehlung „betteln“. Es
ist doch ganz natürlich, wenn man sagt: ich freu mich, wenn ihr mich vielleicht
weiter empfehlen würdet, wenn ihr jemanden kennt, der Lust auf ein Shooting
hat.
Rabatte gewähren
Vielleicht geht Ihr noch ein
Stück weiter und bittet nicht nur um Weiterempfehlung, sondern gebt gleich noch
einen Rabattcode mit dazu. So nach dem Motto „10 % auf ein Shooting für Freunde
und Bekannte des Kunden“. Damit ist für die neuen Kunden, die geworben werden,
die Hemmschwelle geringer, ein Shooting bei Euch zu buchen. Dieses Prinzip
funktioniert bei so vielen Freunde-werben-Freunde Aktionen im normalen Handel,
wieso sollte es nicht auch bei Euch als Fotograf funktionieren?
Belohnung
Die nächste goldene Regel beim
Word of Mouth: Belohnt Eure bestehenden Kunden für die Weiterempfehlung. Gebt
den Rabatt nicht nur an Eure potenziellen neuen Kunden, sondern auch an den
bestehenden Kunden, der jetzt zu Eurem Botschafter wird. Auch das wird beim
Freunde-werben-Freunde immer so gemacht; beide Personen bekommen etwas. Der
Neukunde für den Vertragsabschluss und der Bestandskunde für das Werben. So
freut der Bestandskunde sich und gibt sich viel mehr Mühe, wenn er für Euch
werben soll.
Vernetzen
Zuletzt auch nochmal eine
absolute Basisregel: vernetzt Euch. Sucht Euch Freunde und Bekannte, die
vielleicht auch selbstständig sind und legt bei Ihnen Visitenkarten aus. Bittet Euren Freundeskreis, bei passenden Gelegenheiten Eure Fotoshootings zu erwähnen
und für Euch zu werben. Nehmt Personen, die eine große Reichweite, also einen
großen Bekanntenkreis, haben.
Und sucht andere Fotografen.
Helft Euch gegenseitig aus. Wenn Ihr selbst ein Shooting nicht wahrnehmen könnt,
dann verlinkt die Seite eines anderen Fotografen. Und lasst es ihn im Gegenzug
auch tun. So habt ihr beide etwas davon.
Ich hoffe, dieser Post hat Euch
gefallen. Natürlich lässt er sich nicht nur für Fotoshootings anwenden, sondern auf tausend andere Bereiche übertragen. Ich habe mir gedacht, dass ich mal ein bisschen meine Kenntnisse
aufschreiben kann. Denn schließlich fotografiere ich und arbeite im Marketing
und studiere auch noch Marketing – sodass ich tagtäglich mit solchen Techniken
zu tun habe. :)
Wenn es Euch gefallen hat, lasst
es mich wissen.